Die Atome in unserem Körper haben vielleicht einst in einem Stern gebrannt, schon lange bevor es die Erde überhaupt gab. Die Luft, die wir atmen, enthält Teilchen, die schon durch Dinosaurierlungen strömten. Unser Körper und die gesamte Welt bestehen aus winzigen, unsichtbaren Bausteinen, die seit Milliarden Jahren durch das Universum reisen, sich verbinden, trennen und sich wieder neu zusammensetzen.
Diese Teilchen sind unvorstellbar klein. Und doch formen sie alles: Materie, Energie, Licht. Wer ihre Geheimnisse versteht, beginnt zu begreifen, wie das Universum funktioniert. Genau dort setzt die Teilchenphysik an. Am CERN, dem weltweit größten Forschungszentrum für Hochenergiephysik, wird daran geforscht, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Damit sich diese Forschung nicht nur in Laboren und Fachartikeln abspielt, hat CERN 2023 das Science Gateway eröffnet: ein öffentlich zugängliches Besucherzentrum in Genf, das Wissenschaft erlebbar macht. Es beinhaltet interaktive Ausstellungen, Mitmachstationen, Live-Labore und echte Experimente.
Eines der Highlight-Experimente ist ELISA. Der Mini-Teilchenbeschleuniger zeigt, wie mit Protonenstrahlen die chemische Zusammensetzung von Objekten analysiert werden kann. Besucher:innen sehen hier mit eigenen Augen, wie ein Strahl in Materie eindringt und dabei Röntgensignale erzeugt, die Aufschluss über deren Herkunft geben. Diese Methode kommt etwa bei der Untersuchung antiker Artefakte oder alter Gemälde zum Einsatz.
Das Science Gateway ist dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenfrei. Für geführte Touren oder Workshops in Englisch oder Französisch ist eine Anmeldung vor Ort notwendig. Wer wissen will, woraus wir wirklich bestehen, findet hier Antworten zum Anfassen nah.
Foto: CERN Science Gateway; Credits: CERN Science Gateway media kit