12/11/08
Von Magdalena Hamm
Am 10. September 2008 wird der Teilchenbeschleuniger "Large Hadron Collider" (LHC) erstmals in Betrieb genommen. Die Physiker des Kernforschungszentrums CERN brechen in Begeisterungsstürme aus, als ihre Messsysteme bestätigten, dass der erste Protonenstrahl den 27 km langen Tunnel des Teilchenbeschleunigers durchlaufen hat. Doch nur zwei Wochen später folgt die ernüchternde Meldung: Der LHC hat eine Panne und muss vorerst stillgelegt werden. Das tut der Begeisterung der Wissenschaftler allerdings keinen Abbruch. Sie feiern weiterhin ihren bisherigen Erfolg.
Für alle anderen stellt sich allerdings die Frage: Rechtfertigt das riesige Ungetüm den enormen Aufwand, der betrieben wird? Fast 20 Jahre arbeiteten Zehntausende Menschen an der Realisierung des Großprojekts, das bisher mehr als drei Milliarden Euro verschlungen hat. Geld, das zum größten Teil aus öffentlichen Töpfen der Europäischen Union kam. Für die Physiker Rainer Klingenberg und Professor Tejinder Virdee ist klar: Der LHC ist jeden Cent wert. Zwar wird hier reine Grundlagenforschung betrieben – also jene Forschung, von der erst einmal kein direkter Nutzen für die Bevölkerung zu erkennen ist -, doch sollen diese Arbeiten die Grundlage für die angewandte Forschung bilden. Zumal am Kernforschungszentrum CERN bereits völlig neue, die Welt revolutionierende Technologien entstanden sind.
Ein Audio-Beitrag von Magdalena Hamm (8,25MB, 9:00 min)